Frauen Bezirksoberliga | ||
Donnerstag, 15. September 2022 07:15 |
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WNZ Interview mit Diana Schaub |
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Bei der Dilltaler Aufholjagd hat "einfach alles gepasst" Die Handballerinnen aus Werdorf, Katzenfurt und Ehringshausen kehren nach 20 Jahren in die Bezirksoberliga zurück. Die Trainerin sieht ihr Team trotz einiger Sorgen gerüstet. WERDORF - Ein bisschen Aufregung verspüre sie schon, gibt Diana Schaub vor dem Rundenaufgalopp der Handball-Bezirksoberliga der Frauen am Wochenende zu. "Neue Saison, neue Liga - mit Mannschaften, die schon etwas länger da spielen", führt die 40 Jahre alte Trainerin des A-Klassen-Aufsteigers HSG Dilltal, die als waschechte Werdorferin seit 30 Jahren mit ihrem Heimatverein verbunden ist und nach Zwischenstationen bei der HSG Eibelshausen/Ewersbach (Regionalliga) und dem TV Aßlar 2008 wieder dorthin zurückkehrte, als Gründe dafür an. Vor ungefähr 20 Jahren spielte die HSG schon einmal in der höchsten Frauen-Liga auf Bezirksebene, bevor sich die Mannschaft auflöste, vier Jahre später in der C-Klasse wieder neu anfing und nun ihr "BOL"-Comeback feiert. Nachdem es lange nach einem anderen Bezirksliga-A-Meister ausgesehen hatte, der souveräne "Herbstmeister" aber immer mehr Federn ließ, auch der Verfolger aus Pohlheim schwächelte und die Dilltalerinnen mit einer tollen Siegesserie das Feld noch von hinten aufrollten. Im Interview blickt die Gesamtschullehrerin in den Fächern Mathe und Bio, die das Team gemeinsam mit Johanna Pfaff betreut, noch einmal zurück, aber auch schon voraus auf das, was die Aufsteigerinnen nun erwartet. Diana, der Dilltaler Aufstieg war nicht unbedingt von Anfang an geplant und es deutete zunächst vieles auf die HSG Linden hin. Wann war eigentlich der Zeitpunkt da, wo Sie dachten: Da geht ja doch noch was für uns? Am Anfang dachten wir noch, lass die Lindenerinnen ruhig mal den Durchmarsch machen. Aber bei dem Unentschieden bei uns am achten Spieltag, das war ihr erster Punktverlust überhaupt, deutete sich schon an, dass es vielleicht doch nicht so einfach wird. Dann haben sie auch danach noch hier und da was liegenlassen. So richtig bewusst geworden, dass da für uns noch was drin sein könnte, ist es mir eigentlich, nachdem die HSG Pohlheim als bis dahin Zweiter bei der HSG Herborn/ Seelbach verloren hatte. Da haben wir mal angefangen, zu rechen und gemerkt, dass wir Meister werden können, wenn wir auch die restlichen Spiele noch alle gewinnen. Das haben Johanna und ich dann auch besprochen und offen an die Mannschaft kommuniziert: Wenn wir es jetzt schon noch schaffen können, dann wollen wir auch voll auf Sieg spielen. Kurzfristig haben wir noch Verstärkung aus der B-Jugend bekommen, mit Lea Emmelius ist eine starke Akteurin zurückgekehrt, die uns erfreulicherweise auch weiterhin unterstützt, auch Irem Savas, die aus Bieber zu uns wechselte, hat uns noch mal weitergeholfen. Es hat dann einfach alles gepasst. Nun sind Sie zurück in der "BOL". Was glauben Sie, wie groß der Unterschied zwischen dieser und der vorherigen Spielklasse ist und was nötig sein wird, dass Ihr Team dort bestehen kann? Ich denke, wir haben eine gute Mischung aus Erfahrenen und Jungen, die man auch braucht, um in dieser Liga bestehen zu können. Mit den anderen Gegnern habe ich mich jetzt noch gar nicht so intensiv beschäftigt. Ein Testspiel in der Vorbereitung gegen Vollnkirchen/Dornholzhausen lief für uns ganz gut, aber das ist vielleicht auch noch nicht so aussagekräftig. Wir wollen auf jeden Fall weiter Tempohandball spielen und unsere Abwehrarbeit noch ausbauen. Und wir freuen uns auf die Derbys, in denen man - vor allem gegen die am nächsten gelegenen Burgsolmserinnen - sicherlich immer noch ein bisschen ehrgeiziger ist. Als Ziel haben Sie zunächst den Klassenerhalt angegeben. Welchen Eindruck haben Sie in der Vorbereitung von Ihrer noch einmal verjüngten Mannschaft gewonnen, sind Sie gut gerüstet für den Saisonstart? Auf jeden Fall. Wir haben viele Leute an Bord, wobei uns auch leider erst einmal viele Verletzte, von denen in der vorherigen Saison auch einige Stammspielerinnen waren, fehlen. Wir haben versucht, das bestmöglich mit Zugängen aus der eigenen Jugend zu kompensieren, haben da aber auch noch ein bisschen Arbeit vor uns. Weil in den Sommerferien unsere Halle zu war und wir ausweichen mussten, haben wir viel Ausdauer, Crossfit oder Jumping gemacht und konnten erst relativ spät an der Technik arbeiten. Aber wir haben das Beste rausgeholt, auch einige Testspiele absolviert und bei einem Turnier in Goldstein gut abgeschnitten. Das Interview führte Lena Wagner. www.mittelhessen.de |
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