Zu viele technische Fehler sorgen für den Rückstand

Nach einer schwachen Vorstellung beim Tabellenletzten TSV Södel vor Wochenfrist, galt es für die Männermannschaft der HSG Dilltal am vergangenen Samstag, vor heimischem Publikum, die unnötige Niederlage wieder auszubügeln.

Sicherlich gestaltet sich ein solches Vorhaben leichter, wenn der Gegner nicht ausgerechnet der drittplatzierte TSF Heuchelheim um den letztjährigen Torschützenkönig Daniel Bley ist. Doch aufgrund des starken 20:26-Auswärtserfolgs in der Hinrunde, durfte man sich auf Dilltaler Seite trotzdem berechtigte Hoffnungen auf eine Überraschung machen. Drei Ausfälle gab es für das Trainergespann Peter Küster / Joachim Ulm zu kompensieren. Neben dem langzeitverletzten Sascha Friederichs, fielen Nils Malo (berufsbedingt) und Torhüter André Albach, noch immer krankheitsbedingt aus. Für André Albach sprang Routinier Marc Aichholzer in die Bresche. Grund zur Freude gab es über den spontanen Einsatz des noch immer angeschlagenen Tobias Mehl, der kaum zurück auf dem Spielfeld, gleich eine ansprechende Leistung abrief.

HSG geht mit 4:2 in Führung

Die Hausherren begannen gleich konzentriert und stark und signalisierte den Gästen aus Heuchelheim, dass es Punkte in der Sporthalle Werdorf nicht geschenkt gibt. 3:1 führte die HSG nach ca. fünf gespielten Minuten. Doch anschließend machte der Drittplatzierte klar, warum er zurecht dort stand: Die Dilltaler hatten ihre Führung zwar bis zum 4:2 verwaltet, leisteten sich in der Folge jedoch zahlreiche technische Fehler im Angriffsspiel, die vom Gast immer wieder über die erste Welle durch Daniel Bley genutzt wurde. Eine 5:0-Serie lautete das Resultat und somit der Führungswechsel zum 4:7 zu Gunsten der TSF. Anschließend zeigte sich auch die HSG-Defensive nicht mehr von ihrer besten Seite. Obwohl perfekt vom Trainergespann auf die einzelnen Heuchelheimer Akteure eingestellt, verstand es die Deckung schlicht nicht, die einfachen Trainervorgaben konsequent umzusetzen.

So gelang es den Gästen immer wieder über den wurfgewaltigen Jonas Schuster und den wendigen Mittelmann Henry Rinn zum Torerfolg zu kommen, die beide einfach viel zu passiv attackiert wurden. Attackierte man den Gegner dann einmal, war man meist zu spät dran, sodass man noch in der ersten Hälfte einige Zeitstrafen und vier Strafwürfe gegen sich hinnehmen musste. Der TSF Heuchelheim kam dies alles sehr gelegen, sodass sie beim 6:10 erstmals mit vier Toren in Führung gingen und beim 9:14 schließlich mit fünf Toren vorn lagen. Beim Stand von 11:15 trennten sich die Kontrahenten in die Kabinen.

HSG Abwehr bekommt den starken Rückraum nicht in den Griff

Beim Wiederanpfiff sorgte die HSG zunächst für einen Lichtblick und verkürzte auf 12:15. Leider war dies nur von kurzer Dauer. Alte Abwehr-Schwächen stellten sich wieder ein und Probleme im Torabschluss trugen auch nicht dazu bei, das Ergebnis weiter zu verkürzen. Beim 14:20 lag der Gast schließlich erstmals mit sechs Toren in Führung. Die Dilltaler Männer gaben sich jedoch nicht auf und kämpften entschlossen weiter. Auch dank den zwei treffsicheren Rückraumakteuren Patrick Müller und Tobias Mehl, sowie Julian Albrecht der in diesem Spiel zu den Dilltaler Strafwürfen antrat und sich als äußerst abgezockt erwies, konnte das schlimmste verhindert und eine frühe Vorentscheidung abgewendet werden, denn man verkürzte wieder auf 17:21.

Jedoch bekam man die Defizite in der Deckung einfach nicht in den Griff. Drei schnelle Heuchelheimer Tore musste man in Kauf nehmen und beim 17:24 in der 45. Minute, drohten die Hoffnungen langsam aber sicher dahinzuschwinden. Die Gäste hatten keine Probleme damit die Führung zu verwalten und konnten nun auch munter durch wechseln. Über das 20:27 und das 22:29 kurz vor Schluss blieb die Differenz konstant und die Vorentscheidung war gefallen. In den letzten fünf Minuten gaben die Hausherren nochmal alles und konnten mit einem 4:2-Lauf zumindest ein bisschen Ergebniskosmetik betreiben, bis das Spiel beim Stand von 26:31 schließlich abgepfiffen wurde.

Der TSF Heuchelheim ging als verdienter Sieger vom Feld. Der HSG Dilltal kann man zumindest nicht vorwerfen nicht gekämpft zu haben, doch die Gäste waren über 60 Minuten einfach überlegen. Nach zwei Niederlagen in Folge steht die HSG Dilltal noch immer auf dem achten Rang, jedoch sieht das Punktekonto mit 16:20 nicht mehr so schön aus wie einst. Für die Mannschaft geht es in der kommenden Trainingswoche in erster Linie darum, vermeintliche Schwächen –dies gilt insbesondere für die Abwehr- schleunigst abzustellen, denn am kommenden Samstag wird man bei der elftplatzierten HSG Grünberg/Mücke zum 4-Punkte-Spiel erwartet.

Für die HSG Dilltal spielten: Marc Aichholzer, Thomas Welsch (beide Tor); Michael Djalek (1), Patrick Müller (7), Jan Philipp Schmitz (3), Alexander Müller, Luca Fitzner, Sebastian Ulm, Tobias Mehl (5), Jakob Baumann (2), Julian Albrecht (5/3), Ruben Zickert (1), Dirk Pöchmann, Paul Heer (2).