HSG Dilltal verliert trotz starker erster Halbzeit

Nach einem super Start in die Saison und zuletzt drei Siegen in Folge, wurde die 1. Männermannschaft der HSG am vergangenen Samstag beim Aufsteiger der HSG Lollar/Ruttershausen erwartet.

Trotz dieser Tatsache ging der zweitplatzierte Liga-Neuling als klarer Favorit in die Partie, hatte sich der Verein vor zwei Jahren doch mit Spielern aus hochkarätigen Klubs der Region, wie Spieß, Ziehm, Piazolla und Kludt verstärkt. Schon beim diesjährigen "Karl-Hofmann-Cup" bekam die HSG Dilltal die Souveränität dieses Ensembles deutlich zu spüren.

Neben Tobias Mehl fehlte auch Spielmacher Paul Heer

Das Dilltaler Trainergespann Peter Küster/Joachim Ulm musste auch in diesem Spiel wieder den verletzungsbedingten Ausfall von Tobias Mehl kompensieren. Zusätzlich konnte auch Spielmacher Paul Heer, der beruflich verhindert war, nicht am Spiel teilnehmen. Dadurch fehlten den Dilltalern zwei erhebliche Stützen im Spiel. Auf Seiten der Gastgeber fehlte Julian Anthes, für die HSG Lollar/Ruttershausen sicherlich auch ein herber Verlust, war der junge, ambitionierte Schlussmann auf dem "Karl-Hofmann-Cup" noch zum Torhüter des Turniers gekürt worden. Beide Mannschaften gingen also nicht in ihrer Vollbesetzung an den Start, als die Partie um 19:00 Uhr in der Sporthalle Lollar-Süd angepfiffen wurde.

HSG Dilltal führt in der Anfangsphase mit 6:2

Der Underdog aus Dilltal erwischte den besseren Start und markierte die ersten beiden Treffer zum 0:2. Die Heimmannschaft, sichtlich überrascht, versuchte dagegen zu halten, fand aber zunächst kein Mittel gegen diszipliniert spielenden Gäste. Wie schon in den letzten Spielen stand die Dilltaler Abwehr wieder solide, und auch Torhüter André Albach, der gleich in der Anfangsphase eine sehenswerte Siebenmeter-Parade zeigte, machte einen guten Job. Die Ballgewinne in der Abwehr konnte die HSG Dilltal oftmals über die erste oder zweite Welle verwerten. Gelang dies nicht, suchte und fand die Rückraum-Achse bestehend aus Patrick Müller, Michael Djalek und Sascha Friederichs geduldig die Lücken in der noch nicht optimal justierten Lollarer Abwehr: 1:5 lautete der überraschende Zwischenstand zu Gunsten der Gäste. Auch über das 2:6 war das Verhältnis zwischen den beiden Mannschaften noch relativ klar.

Doch auf Dilltaler Seite wusste man natürlich längst, dass die bis dahin gezeigten Leistungen der Hausherren nicht der Normalfall war. In der Folge gelang es der HSG Lollar/Ruttershausen dann auch sich Schritt für Schritt zur gewohnten Leistung zu finden. Der kreative Mittelmann Peter Kludt spielte die Dilltaler Abwehr ein ums andere Mal aus und setzte dabei seine Mitspieler immer wieder gekonnt in Szene. Über die Stationen 4:6 und 5:7 schwand der Vorsprung aus Dilltaler Sicht immer weiter dahin, beim 7:7 gelang den Gastgebern dann schließlich der langersehnte Ausgleichstreffer. Die Gäste aus dem Dilltal ließen jedoch nicht nach: Ob über den treffsicheren Sebastian Ulm am Kreis oder Patrick Müller aus dem Rückraum, die Gäste fanden ihre Mittel und Wege um beim 9:12 schließlich wieder mit drei Toren in Führung zu liegen. Der Pausenpfiff ertönte beim Spielstand von 11:13 und die HSG Dilltal ging mit einer Führung, mit der man keinesfalls gerechnet hatte, in die Kabine.

Die Gastgeber erwischen den besseren Start in Halbzeit Zwei

Nach der Pause wendete sich jedoch das Blatt: Umgehend glich die HSG Lollar/Ruttershausen zum 13:13 aus und ging beim 14:13 sogar das erste Mal in der Partie in Führung. Ein sauberer Start in die zweite Hälfte für die Hausherren. Bei den Gästen hingegen lief überhaupt nichts mehr rund. Das Angriffsspiel schien nur noch ideenlos, die Konzentration ließ nach und immer wieder spielte man dem Gegner den Ball unglücklich in die Hände. Lollar nutze jeden Dilltaler Ballverlust fortan über den pfeilschnellen Björn Spieß, der in der ersten Halbzeit noch blass blieb, eiskalt aus. Einmal mehr gelang es dem Anführer der BOL-Torschützen-Liste am Ende zehn Treffer zu erzielen. Nach einem 8:2-Lauf für die Hausherren sah man sich bei HSG Dilltal plötzlich mit 15:19 im Rückstand und schien die passende Antwort nicht parat zu haben.

Die Küster/Ulm-Schützlinge schienen sichtlich mitgenommen vom hohen Tempo der Partie und hatten starke Schwierigkeiten die erste und zweite Welle der Hausherren zu verteidigen. Die Mannschaft aus Lollar spielte munter weiter, lag beim 25:18 schließlich mit sieben Treffern in Front. Endgültig entschieden hatte sich die Partie in der ca. 48. Spielminute als die Gastgeber beim 28:19 zu einer Neun-Tore-Führung einnetzten. Doch die personell gebeutelten Dilltaler zeigten trotz nahezu aussichtsloser Lage Moral und Kampfgeist. In der Schlussphase war es besonders Ruben Zickert, der auf Seiten der Dilltaler bestach und mit seinen Toren auf 24:29 verkürzte. Die durch das erbarmungslose Ablaufen der Zeit trotzdem auf der sicheren Siegerseite stehenden Hausherren wechselten nun Munter durch und brachten die zwei Punkte in trockene Tücher. 32:26 lautete der Endstand in einer Partie, in der sich die HSG Dilltal beim klaren Favoriten teuer verkaufte, wo allerdings trotzdem eventuell noch mehr drin gewesen wäre.

Nächsten Samstag spielt die in Heimspielen bisher noch ungeschlagene HSG Dilltal wieder zu Hause und erwartet den WSV Oppershofen, gegen den es in der Vergangenheit immer wieder packende Duelle gab. Dort sollen dann wieder zwei Punkte eingefahren werden.

Für die HSG Dilltal spielten: Thomas Welsch, André Albach (beide Tor); Patrick Müller (5), Sascha Friederichs (4), Jan Philipp Schmitz (6), Alexander Müller, Nils Malo (1), Luca Fitzner (1), Sebastian Ulm (3), Jakob Baumann, Michael Djalek, Ruben Zickert (5), Dirk Pöchmann (1).