HSG-Dritte scheitert im Bezirkspokal an mangelndem Selbstvertrauen

Eigentlich sollte es auf Seiten der Gastgeber ein lockeres Handballspiel werden, hatte man doch gegen den zwei Klassen höher spielenden Gegner in der zweiten Runde um den „SWG – Bezirkspokal“ buchstäblich nichts zu verlieren.

Durch eine offensive 4:2 Deckungsvariante versuchte Trainer Peter Seißler dem starken Rückraum der Gäste vom Anpfiff weg die Wirkung zu nehmen. Dieses Vorhaben gelang dann auch vortrefflich, doch konnte man aus den anfänglichen Ballgewinnen zunächst kein Kapital in Form von eigenen Toren schlagen. Zu wenig Selbstvertrauen und teils überhastete und unkonzentrierte Tor würfe verhinderten, dass man diesem, eigentlich übermächtigen Gegner, ebenbürtig war. So erzielten die biederen Gäste aus der Wetterau bereits bis zum 1:5 nach 10 Minuten 3 Treffer aus Gegenstößen.

Bis zum 6:12 in der 19. Minute das gleiche Bild. Die Hausherren erkämpfen sich mühsam den Ball, verspielen aber die eigenen –teils hochkarätigen Torchancen– leichtfertig. Erst in den letzten 10 Minuten und nach zwei gehaltenen Siebenmeter Strafwürfen von Martin Sänger geht auf einmal ein Ruck durch die Truppe von Trainer Seißler. Jetzt werden die gut heraus gespielten Torchancen auch konsequent zu Toren genutzt und die Dritte hat beim 10:14 in der Halbzeit den Anschluss geschafft. Besonders spielfreudig in dieser Phase des Spiels waren Guido Emmelius und Neuzugang (und „alter Werdorfer Handballer“) Uwe Groß, wobei die noch fehlende Abstimmung (nach nur einer Trainingseinheit!) mit seinen Nebenleuten in einigen Spielszenen doch deutlich zu erkennen war.

Im weiteren Verlauf des Spiels sollte sich der enorme Kräfteverschleiß durch die offensive Deckung, auch bedingt durch das Fehlen von Abwehrchef Joachim Ulm, noch deutlich bemerkbar machen. Hatte man sich noch beim Pausentee neu eingeschworen und für die zweite Spielhälfte viel vorgenommen, war dieses Vorhaben spätestens nach dem fünften Gegenstoß-Tor in Folge beim 11:19 zunichte gemacht. Da half auch keine Auszeit; die Oldies hatten nun nicht mehr die berühmte „zweite Luft“ um noch mal ins Spiel zurück zu kommen. Allein 10 Gegenstoßtore im zweiten Spielabschnitt sprechen da eine deutliche Sprache; zu viele schnelle Ballverluste und schlecht vorbereitete Tor würfe luden die Gäste immer wieder dazu ein und die bedankten sich artig mit einer konsequenten Nutzung dieser Torchancen.

Dabei verhinderten die beiden Torhüter Ady Lorenz und der wiedergenese Uli Roth im Kasten der HSG durch einige gute Paraden, dass das Ergebnis nicht noch höher ausfiel. Dies hätte das wahre Kräfteverhältnis auch etwas überstrapaziert. Leider „schlug sich auch das Schiri-Gespann ein paar Mal zu oft auf die Seite des vermeintlich Stärkeren, was den tapferen HSG-Jungs zusätzlich das Leben schwer machte. Unter dem Strich ein letztlich verdienter Erfolg der Gäste aus Gettenau, die jedoch in dieser Verfassung in der A-Klasse sicher einen schweren Stand haben werden.

Nun kann sich die HSG voll und ganz auf die Punkterunde in der Männer-C-Klasse konzentrieren und das „Abenteuer – Pokal“ sollte schnell abgehakt werden. Bereits am kommenden Samstag, 06.11.2010, um 18:30 Uhr, ist der TV Erda zu Gast in der Sporthalle Werdorf. Hier gilt es gegen einen unbequemen Gegner die spielerische Leichtigkeit der letzten Punktspiele wieder zu finden um beide Punkte mitnehmen zu können.

Die HSG Dilltal III spielte mit: Martin Sänger (01.-30.), Ady Lorenz (31.-50.), Uli Roth (51.-60.) im Tor. Guido Emmelius (5), Stefan Seißler (3), Thomas Selig (3), Uwe Groß (3/2), Marco Rüpprich (3/3), Oli Schuch (3), Harald Göwel (1), Heiko Emmelius, Tobias Köhler.