Überragender Stefan Seißler führt HSG-Dritte zu klarem Heimsieg

Das war schon aller Ehren wert, wie Trainersohn Stefan Seißler heute seine sich ihm bietenden Chancen verwertete und mit einer sensationellen Quote von 82% (18:22 Torwürfe) die HSG fast im Alleingang – 18 Tore in einem Spiel bedeuten Einstellen des Vereinsrekords von Mike Malo aus dem Jahre 1998 - zum letztlich sicheren und eigentlich nie gefährdeten Sieg gegen eine mit guten Einzelspielern besetzte Truppe aus dem Westerwald führte.

Das Spiel begann sehr zäh und schleppend; die Gastgeber fanden zunächst kein Mittel, um sich gegen die junge Truppe aus Driedorf ein Polster zu verschaffen. Im Gegenteil. Die Gäste nutzten diese ungewohnten Unsicherheiten der HSG um beim 3:2 nach 6 Minuten sogar in Führung zu gehen und die Partei weiter offen zu gestalten. Erst nach 20 Minuten gelang die erste 3-Tore-Führung durch einen verwandelten 7m-Strafwurf des ansonsten wieder unerklärlich blassen Marco Rüpprich, der in den ersten Spielen der Saison noch so einen starken Eindruck hinterlassen konnte. Also mussten heute seine Mitspieler zeigen, was in ihnen steckt. Dabei zeigt die Formkurve von Rudi Berkes weiter steil nach oben, der heute nicht nur schöne Anspiele an seine Mitspieler zeigte, sondern auch als Torschütze sich auszeichnen konnte.

So waren es dann eben Rudi Berkes und Stefan Seißler, die dafür sorgten, dass man mit einer 16:14 Führung in die Kabine gehen konnte.

Viele Lücken in der Abwehr und ein rabenschwarzer Tag von Ady Lorenz und Marc Aichholzer (im ersten Spielabschnitt) bescherten den Gästen die Möglichkeit, an der Sensation zu schnuppern – aber eben nur zu schnuppern!

Mit einer veränderten Deckung – Guido Emmelius störte nun die Kreise der starken Driedorfer Rückraumschützen auf der Position vor der Abwehr doch empfindlich – und neuem Selbstbewusstsein begann man den zweiten Spielabschnitt. Doch schaffte man auch in Durchgang zwei es nicht, die spielerischen Schwächen der ersten Spielhälfte abzustellen. Die Gästedeckung war mit einfachsten Mitteln zu knacken, doch fehlte dem Rückraum der HSG die nötige Geduld die Angriffe druckvoll aufzubauen und dann den freien Mann zu suchen. Zu schnell und teils überhastet und unkonzentriert wurden viele Bälle leichtfertig weggeworfen und ermöglichte es den tapferen Gästen, bis zur 38.Minute (21:18) dran zu bleiben. Nun kam die stärkste Phase von Stefan Seißler, der 9 der restlichen 14 Treffer zum 35:15 Endstand erzielen konnte und dabei auch im linken Rückraum mit konsequenter Chancenverwertung zu gefallen wusste.

Gestützt auf einen jetzt hellwachen Marc Aichholzer im Kasten – er entschärfte u.a. beim Stand von 26:20 zwei Tempogegenstöße der Gäste - zog man unaufhaltsam den Driedorfern davon. Druckvolle Angriffe mit sehenswerten Toren von Rechtsaußen Oli Schuch und sicher verwandelten Strafwürfen sowie sehenswerten Treffern aus dem Rückraum über ein druckvolles Angriffsspiel führten zu einem doch noch standesgemäßen Erfolg der HSG – Oldies, die heute ohne „frisches Blut“ aus der MJA zurecht kommen mussten. Auch der lange verletzte Arnd Krauß bestach durch gekonnte Anspiele an den Kreis, muss aber auch in der Abwehr an Härte und Aggressivität zulegen.

Nun sieht man schon gespannt auf das kommende Wochenende, wenn am Samstag, 11.12.2010 um 18.30h der TV Asslar II zum „Derby“ nach Werdorf kommt. Natürlich will man mit einem weiteren Heimsieg einen schönen Abschluss der Vorrunde und das Festsetzen in der Spitzengruppe erreichen. Dies wird jedoch der Dritten volle Konzentration und eine gehörige Leistungssteigerung abverlangen.

Die HSG spielte mit : Ady Lorenz (01. – 14.) ; Marc Aichholzer (15. – 60. ) im Tor; Stefan Seißler (18/ 3) ; Oliver Schuch (3) ; Marco Rüpprich (3/2) ; Rudi Berkes (2) ; Arnd Krauß (2) ; Thomas Selig (2) ; Guido Emmelius (2) ; Heiko Emmelius (1) ; Joachim Ulm (1) ; Tobias Köhler (1/1)