Die 6. Meisterschaft ist unter Dach und Fach

Nach der eher lustlosen Vorstellung am vergangenen Dienstag im Nachholspiel bei der MSG Erda/Atzbach und dem damit vergebenen ersten „Matchball“ ist es nun geschafft! Mit einem im Grunde nie gefährdeten Arbeitssieg beim noch punktlosen Tabellen-Schlusslicht aus Stockhausen holte man sich bereits einen Spieltag vor Rundenende den noch fehlenden Punkt zum Titel, welchen man ja bereits in der Vorsaison denkbar knapp verspielte.

Vor dem Spiel in der Weilburger Sporthalle mahnte Trainer Seißler an, den Gegner nicht aufgrund der Tabellensituation auf die leichte Schulter zu nehmen. Die Fehler aus dem Spiel in Erda, wo mehrfach die Bälle im Angriff vertändelt wurden und so die Gastgeber immer wieder zu schnellen Gegenstößen einlud, sollten heute vermieden werden; mit druckvollem Angriffsspiel über Außen und Kreis sowie kompromisslose Deckungsarbeit wollte man dem Gegner zeigen, dass man zurecht die Tabelle anführt. Dieses Vorhaben wurde bereits im ersten Angriff mit dem ersten Fehlpass zunichte gemacht.

 Spätestens beim 2:2 nach 5 Minuten hatte wohl jeder der heute 12(!) Feldspieler begriffen, dass es wohl kein Spaziergang werden würde. Auch in der Folgezeit wurde der Ball im Angriff immer wieder leichtfertig – oft ohne Torwurf – abgegeben. Die wacker kämpfenden Gastgeber bedankten sich artig mit teils sehenswerten Toren vornehmlich über den bulligen Kreisläufer, den die HSG-Deckung über 60 Minuten nie richtig in den Griff bekam. So führten die Gäste von der Dill nach 22 Minuten „nur“ mit 13:10 und waren von dem angestrebten Kantersieg weit entfernt. Auch das Auswechseln von 5 Feldspielern gleichzeitig nach 16 Minuten brachte nicht die erhoffte Wende. Im Gegenteil! Die Gastgeber hatten jetzt endgültig ihren Respekt verloren und verkürzten in der 26. Minute auf 12:14. Nur mit einer guten Portion Glück und nachlassender Kondition beim Gegner konnte man mit einem 4-Tore-Vorsprung in die Kabine gehen.

In der Halbzeitanalyse versuchte Seißler seine Jungs noch einmal neu zu motivieren um im zweiten Spielabschnitt die Tugenden der bisherigen Saison wie Kampfkraft, Spielwitz und Konsequenz beim Torwurf zu wecken. Doch wieder zeigte die HSG Nerven und vergab mehrfach sogenannte hundertprozentige Torchancen. Der Gegner spielte weiter im Rahmen seiner bescheidenen Mittel und verkürzte in Spielminute 37 auf 16:18. Bis zur 48. Minute (!) konnten die Gäste ihren Gegner nicht auf Distanz bringen. Es stand zu diesem Zeitpunkt 23:20 für die HSG, die sich bei Martin Sänger bedanken konnte, der in dieser Phase des Spiels gleich zwei 7m-Strafwürfe der Stockhäuser abwehren konnte, dass man nicht noch den möglichen Anschlusstreffer hinnehmen musste.

Nach 51 Spielminuten appellierte Seißler in einer Auszeit an die Ehre jedes einzelnen Spielers auf dem Feld jetzt die letzten Kräfte zu mobilisieren und vielleicht noch ein „standesgemäßes“ Ergebnis zu erzielen. Und dann platzte der Knoten doch noch. Aus einer jetzt aggressiven und beweglichen Deckung heraus erarbeitete man sich einige Chancen zum schnellen Gegenstoß, die gegen eine weiter konditionell abbauende Stockhäuser Truppe auch konsequent zu Torerfolgen genutzt wurden. So konnte in einem 9:0 Lauf das Ergebnis noch auf ein den eigentlichen Kräfteverhältnissen angemessenes Resultat geschraubt werden. Dabei ist noch erwähnenswert, dass das Geburtstagskind, Torwart Mathias Lorenz, in der 59. Minute den letzten Torwurf in Form eines 7m-Strafwurfes im gegnerischen Tor unterbringen konnte und sich damit für „ein paar Leckereien“ in den nächsten Trainingseinheiten empfohlen hat….:)

Man hatte es wieder einmal geschafft, und die Freude nach dem Abpfiff über diesen letztlich über die gesamte Runde souverän erspielten Titel wurde in ein paar Fläschchen „Gersten-Kaltschale“ in der Kabine zum Ausdruck gebracht. Nun will man nach dem abschließendem Heimspiel am Samstag, 13.03.2010, um 17:15 Uhr, gegen den designierten Vize-Meister, die MSG Hungen/Lich, eine kleine Meisterfeier in der Sporthalle machen, um dann später am Abend beim „Griechen in Werdorf“ die Saison in gemütlicher Runde ausklingen zu lassen.

Die HSG Dilltal III spielte mit: Mathias Lorenz (01.-30.) , Martin Sänger (31.-60.) im Tor; Heiko Schaub (7/1) ; Stefan Seißler (5) ; Roland Blau (4) ; Guido Emmelius (3) ; Harald Göwel (2/2); Mike Malo (2/1) ; Thomas Selig (2) ; Oliver Schuch (2) ; Marco Rüpprich (2) ; Heiko Emmelius (1) ; Arnd Krauß (1) ; Joachim Ulm.