HSG-Dritte überzeugte erst im zweiten Spielabschnitt

Gegen den heutigen Gegner der Spielgemeinschaft des VFL Marburg und des TSV Cappel wusste man vor Spielbeginn nicht so genau, wo man stand. Der Gegner rekrutiert sich überwiegend aus Studenten der Uni Marburg und so ergibt sich durch öfter wechselnde Besetzungen ein schwer planbarer Gegner.

Das Spiel begann für die Gastgeber eher holprig und durchwachsen. unkonzentrierte und überhastete Aktionen im Angriff sowie einige Schwächen im Mittelblock – Abwehrchef JoJo Ulm musste wegen einer Verletzung heute passen und konnte nicht mitwirken - ergaben dann einen bis zur 23. Minute fast ausgeglichenen Spielverlauf. Dabei hatten die Gäste lediglich im Rückraum mit Uli Heinemann einen wirklich gefährlichen Torschützen. Über 3:1 und 6:2 konnte man sich gegen die biederen Gäste zwar kurzfristig absetzen, doch beim 8:6 hatten die Oberlahner den Anschluss geschafft. Erst mit der Hereinnahme von Heiko Emmelius wurden der Mittelblock der HSG und somit auch die gesamte Abwehr stärker.

Der heute gut aufgelegte Arnd Krauß, der wieder sehr treffsichere Stefan Seißler und Heiko Schaub sorgten für einen zumindest vom Ergebnis her beruhigenden 13:9 Vorsprung. Ein kleines Kuriosum am Rande: Der nicht immer überzeugende Schiedsrichter schickte Martin Sänger mit einer 2-Minuten-Strafe vom Feld nachdem dieser einen Gegenstoß ohne jegliche Berührung eines Gegenspielers auf 10 m abgefangen hatte. Die dann doch etwas abenteuerliche Begründung war, dass ein Torwart neuerdings den 6 m-Raum nicht mehr verlassen dürfe. Dies wäre eine neue Regel..!!??

Die Halbzeitpause nutzte Spielertrainer Peter Seißler dann zu einer „intensiven Ansprache“ und einen Appell an jeden Spieler im zweiten Spielabschnitt zu beweisen, dass man zu Recht auf dem zweiten Tabellenplatz steht. Anscheinend hatte er die richtigen Worte gefunden. Was die Truppe zwischen der 30. und 44. Minute zeigte, war dann aller Ehren wert. In einem 11:2 Lauf baute man die Führung auf 24:11 aus und ließ den harmlosen Gästen in diesem Spielabschnitt nicht den Hauch einer Chance. Die Abwehr erzeugte die nötige Aggressivität – Harald Göwel und Oli Schuch neutralisierten abwechselnd den Haupttorschützen der Gäste – und im Angriff erspielte man sich durch sehenswerte Aktionen in der Verbindung Rückraum/Kreis beste Chancen, die auch konsequent zu Torerfolgen genutzt wurden. Dabei gelang der CL sogar vom 16:11 bis zum 24:11 ein 8:0 Lauf. Doch dann hielt der alte Schlendrian wieder Einzug. Im Gefühl des nun sicheren Sieges verfiel man „in alte Tugenden“ und die Gäste bekamen Gelegenheit zur Ergebniskosmetik. Über 26:17 und 30:18 landete man einen letztlich deutlichen 33:21 Erfolg.

Dies soll jedoch nicht über die Schwächen hinwegtäuschen (die letzten 11 Minuten verlor man mit 9:10 !), die gegen einen stärkeren Gegner auch schnell zum Spielverlust führen können. Auch beide Torhüter blieben über die gesamte Spielzeit heute eher unauffällig.

Durch die gleichzeitige Niederlage des Spitzenreiters MSG Hungen/Lich in Ederbergland (27:31) hat man nun zumindest nach Minuspunkten eine Vorteil von einem Verlustpunkt ( den man sich übrigens beim 29:29 bei der HSG Ederbergland eingefangen hat!). Beim Auswärtsspiel am nächsten Samstag bei der HSG Eibelshausen/Ewersbach II will man natürlich versuchen diesen Vorsprung durch eine konzentrierte Leistung und einen Sieg zu behaupten. Dies wäre die beste Voraussetzung für das Spitzenspiel am 12.12. 09 zwischen Hungen/Lich und der HSG.

Die HSG Dilltal III spielte mit : Martin Sänger (01.-17. und 31.- 50.) ; Uli Roth(17.-30. und 50.- 60.) im Tor; Stefan Seißler (13/2) ; Mike Malo (6/1) ; Arnd Krauß (4) ; Heiko Schaub (3) ; Marco Rüpprich (2) ; Heiko Emmelius (2) ; Guido Emmelius (1) ; Oli Schuch (1) ; Thomas Selig (1) ; Harald Göwel.