Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit kommt zu spät

Nach der bitteren Niederlage in der Vorwoche beim TV Wetzlar war die BOL-Männermannschaft der HSG Dilltal am vergangenen Samstag wieder zuhause gefordert. Erwartet wurde mit der HSG Hungen/Lich der Vorjahresmeister der Bezirksliga-A und für die HSG Dilltal damit das fünfte Spiel gegen einen Aufsteiger in dieser Runde.

Auch in der Bezirksoberliga spielt die HSG Hungen/Lich bisher eine fantastische Rolle und steht derweil mit 12:4 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz, jedoch punktgleich mit den beiden Kontrahenten davor.

HSG muss gleich 5 Stammspieler ersetzen

Nach wie vor sahen die Vorzeichen bei der HSG Dilltal übel aus: Neben dem langzeitverletzten Tobias Mehl, Abwehrchef Sebastian Ulm und Christoph Ulm, reihte sich auch Torhüter André Albach in der vergangenen Trainingswoche, mit einem Haarriss im Fuß, in die Reihe der verletzten ein. Darüber hinaus stand Spielmacher Paul Heer zwar auf dem Papier, konnte jedoch kurz vor Anpfiff, bedingt durch seine Verletzung aus dem Spiel gegen den TV Wetzlar, kein grünes Licht geben. Ergänzt wurde die Mannschaften durch die drei A-Jugendlichen Oliver Kozian im Tor, Leon Kollig und Mario Kohlmei, sowie Routinier Philipp Schmidt, der noch einmal die Schuhe schnürte um vor allem der Dilltaler Defensive Stabilität zu verleihen. Da aber auch die HSG Hungen/Lich dezimiert ins Spiel ging, hoffte man trotzdem darauf zwei Punkte aus dem Spiel mitzunehmen.

Gäste bestimmen die erste Halbzeit

Beim Anpfiff nahmen die Gäste sogleich das Heft in die Hand. Es dauerte nicht lange bis Kevin Dannwolf seine Klasse zeigte, die Dilltaler Abwehr immer wieder vor Probleme stellte in dem er selbst Torgefährlich war oder seine Nebenleute gut in Szene setzte. 1:3 für Hungen hieß es demnach in der dritten Minute. Zunächst gelang es der HSG Dilltal über mehrere Minuten nicht weiter als mit zwei Toren in Rückstand zu geraten, so auch beim 6:8 durch Tristan Voss in der 11. Minute. Doch ab diesem Zeitpunkt wurden die Gäste spielbestimmend. Marcel Hastermann vernagelte das Tor der HSG Hungen/Lich und parierte etliche gute Tormöglichkeiten der Dilltaler.

Im Angriff hatte die Gastmannschaft immer das passende Mittel und setzte sich mit einem 3:0-Lauf erstmals deutlicher auf 6:11 ab (15. Minute). Zwar verkürzte Patrick Müller in der Folge auf 7:11, doch den Aufsteigern gelang der nächste 4:0-Lauf trotz unterzahl zum Zwischenstand von 7:15 in der 22. Minute. Auf Seiten der Dilltaler lief überhaupt nichts rund. Den Hungener Angriff bekam man nicht zu fassen und im Angriff scheiterte man entweder am Aluminium oder an Hastermann. Die HSG Hungen/Lich spielte intelligent genug um den komfortablen Vorsprung bis in die Pause zu nehmen: 11:17 hieß es nach 30 Minuten.

A-Jugend Torhüter Oliver Kozian setzt Akzente

Es waren wieder die Gäste die besser in den zweiten Durchgang fanden und beim 13:20 den 7-Tore-Vorsprung bereits wieder hergestellt hatten. Doch ab der 38. Minute folgte die wohl stärkste Phase der Hausherren: Kevin Dannwolf befand sich nun in Manndeckung, den starken Alexander Diehl hatte Leon Kollig im Griff, doch den größten Unterschied machte nun Oliver Kozian im Dilltaler Tor, der wichtige, freie Tormöglichkeiten der Gäste vereitelte, sodass die HSG Dilltal endlich wieder auf ein schnelleres Angriffsspiel setzen konnte. Und das fruchtete auch.

Ein 4:0-Lauf für die Dilltaler verkürzte den Spielstand auf 17:20 (41. Minute). Die HSG Hungen/Lich erhöhte die Differenz zwar zunächst wieder auf fünf Treffer (18:23, 45. Minute), doch die Hausherren bewiesen in der zweiten Halbzeit einen tollen Kampfgeist und als Sascha Friederichs und zwei Mal Dirk Pöchmann den Ball im Netz versenkten, war in der 52. Minute beim Stand von 24:25 alles wieder offen. Auch beim 27:28 fünf Minuten vor dem Ende war noch alles drin und das Spiel ging in eine hitzige, von Zeitstrafen auf beiden Seiten geprägte, Schlussphase. Mit dem besseren Ende für die HSG Hungen/Lich, die nochmal einen Endspurt auf das Parkett legten und die zwei Punkte mit dem 29:33-Endstand mit nach Hause nahmen.

Leistungssteigerung in Halbzeit Zwei macht Hoffnung

Nach einer moralisch vorbildlichen Leistungssteigerung und einem guten Kampf in der zweiten Halbzeit, muss sich die HSG Dilltal, vor allem aufgrund der verpatzten ersten Spielhälfte, einmal mehr geschlagen geben und die Situation wird immer brenzliger. In acht Spielen konnte man bisher nur einmal gewinnen, eine Partie endete Remis, demgegenüber stehen sechs Niederlagen. Zuletzt natürlich auch bedingt durch die vielen wichtigen personellen Ausfälle, steht die HSG Dilltal mit 3:13 Punkten auf dem vorletzten Tabellenrang.

Am kommenden Samstag folgt ein Spiel das wichtiger nicht sein könnte. Die Dilltaler werden um 19:30 Uhr bei der HSG Grünberg/Mücke erwartet. Die von Abgängen gebeutelte Mannschaft steht mit noch 0 Punkten auf der Habenseite auf dem letzten Tabellenrang. Die HSG Dilltal muss in diesem Spiel punkten.

Für die HSG Dilltal spielten: Oliver Kozian, Sven Müller (beide Tor); Mario Kohlmei (1), Patrick Müller (1), Sascha Friederichs (8), Jan Philipp Schmitz (2), Nils Malo (5/3), Luca Fitzner, Philipp Schmidt (2), Jakob Baumann (3), Leon Kollig, Dirk Pöchmann (4/2), Paul Heer, Tristan Voss (3).