HSG Dilltal sucht weiterhin die Form

Nachdem die HSG Dilltal den Bezirksoberliga-Auftakt vor Wochenfrist, bei der HSG Kleenheim II mit einer herben 38:32-Niederlage gründlich vermasselte, gelobte man sich am vergangenen Samstag, für das erste Heimspiel der Saison Besserung. Mit dem TSV Södel stand dann auch der zweite Bezirksliga-A-Aufsteiger im zweiten Spiel auf dem Plan und trotz der deftigen Schlappe in der Vorwoche, galt man auf dem Papier als der Favorit und plante den Fehlstart zu relativieren.

Dafür konnte das Trainergespann Peter Küster/Markus Groß auf den gesamten, unversehrten Kader zurückgreifen. Den besseren Start erwischte der Gast aus der Wetterau der sogleich mit 0:2 in Führung ging, ehe der HSG Dilltal das erste Tor zum 1:2 gelang. Trotzdem verschliefen die Hausherren die Startphase: Die Abwehr präsentierte sich ähnlich deplatziert wie schon in Kleenheim, attackierte die Schützen der Gäste nicht aggressiv genug und schaute quasi tatenlos dabei zu, wie der TSV Södel in der 7. Minute bereits mit 2:6 in Führung ging. Auch im Angriff lief es zunächst nicht wirklich optimal. Die HSG Dilltal spielte ohne Konzept, was häufig in Ballverlusten und voreiligen Abschlüssen resultierte. So kam man zwar beim 4:6 wieder etwas an den Gegner heran, doch beim 4:8 in der 15. Spielminute war der alte Abstand wieder hergestellt, der auch noch bis zum 5:9 (17. Minute) bestand hatte.

Ab da erwies Patrick Müller den Dilltaltern dann einen Bärendienst. Von den nächsten fünf Toren für die Hausherren, erzielte der Rückraum-Schütze vier, und brachte seine Farben somit beim 10:11 zurück ins Spiel. Schließlich war es Mannschafts-Kapitän Dirk Pöchmann der in 24. Minute für den langersehnten Ausgleich sorgte (11:11). Erneut zogen die Gäste mit zwei Toren davon und erneut war es Patrick Müller der zum 12:13 verkürzte. Ein Doppelschlag der Södler kurz vor dem Halbzeitpfiff brachte nochmals drei Tore unterschied zwischen die Kontrahenten. Paul Heer gelang pünktlich zur Pause noch der 13:15-Anschlusstreffer mit dem es dann auch in die Kabinen ging.

Auch in der zweiten Halbzeit schaffte es die HSG Dilltal nicht das Spiel in den Griff zu bekommen. Zwar verkürzten die Hausherren über Sascha Friederichs und Sebastian Ulm auf 15:16, doch drei Gäste-Tore in Folge ließen die Hoffnungen beim 15:19 (37. Minute) zunächst wieder schwinden. Diese Differenz hatte auch nach 39. Gespielten Minuten und dem Zwischenstand von 16:20 noch bestand, ab der 40. Minute zeigte die HSG Dilltal ihre stärkste Phase im Spiel: Eine andere Justierung in der Abwehr trug erste Früchte, sodass man den TSV jetzt immer wieder zu schlechten Wurfpositionen zwang und häufiger den Ball gewann. Langsam aber sicher kämpften sich die Hausherren zurück in s Spiel und glichen über Dirk Pöchmann jeweils zum 21:21 und 22:22 aus, ehe man beim 23:22 (47. Minute) erstmals im Spiel die Führung ergatterte.

Diese hielt allerdings nicht lange, denn bereits beim 24:25 hatte der TSV Södel das Ruder wieder herum gerissen und spielte noch einmal stark auf. So lagen die Gäste zweieinhalb Minuten vor dem Schlusspfiff noch mit 26:28 in Führung. Dass in den folgenden 150 Sekunden noch sechs Tore fallen würden, dachte wohl niemand. Mit 58:06 Minuten auf der Uhr mussten die Gastgeber noch einmal eine Zeitstrafe gegen Sebastian Ulm hinnehmen und den Rest des Spiels in Unterzahl agieren. Als die Gäste über Andreas Böhland dann auch noch auf 27:29 erhöhten, schien das Spiel knapp 100 Sekunden vor dem Ende entschieden.

Dann ging alles Schlag auf Schlag: Sascha Friederichs verkürzte auf 28:29, doch mit nur noch 65 Sekunden auf der Uhr erhöhte Thomas Roth für die Gäste auf 28:30. Doch eine Minute sollte den Dilltalern reichen. Zunächst war es Dirk Pöchmann der auf 29:30 verkürzte. Etwa acht Sekunden vor dem Schlusspfiff gewann die HSG Dilltal in der Abwehr den Ball der im Angriff sogleich zu Sascha Friederichs wanderte, welcher es unter absoluter Bedrängnis schaffte, den Ball zum 30:30-Endstand einzuwerfen. Die verbleibenden zwei Sekunden reichten dem TSV folglich nicht mehr, noch einmal einen Angriff aufzuziehen. Alles in allem zeigte die HSG Dilltal erneut eine eher durchwachsene Leistung und bleibt weiterhin unter ihren Möglichkeiten. Mit einem von vier fest einkalkulierten Punkten aus den ersten zwei Spielen kann die Mannschaft absolut nicht zufrieden sein.

Der Knoten muss jetzt dringend platzen, steht mit dem nächsten Gegner TSF Heuchelheim doch eine richtig schwere Aufgabe gegen einen der Meisterschafts-Favoriten an. Diese Partie wird anders als zunächst geplant wieder als Heimspiel für die HSG Dilltal stattfinden. Die Mannschaften mussten sich aufgrund einer Doppelbelegung der Werdrofer Sporthalle in der Rückrunde auf einen Tausch von Hin- und Rückspiel einigen.

Anders als gewohnt wird die Partie am kommenden Samstag in der Sporthalle Aßlar-Werdorf erst um 19:30 Uhr angepfiffen.

Für die HSG Dilltal spielten: André Albach, Sven Müller (beide Tor); Patrick Müller (6), Sascha Friederichs (6), Jan Philipp Schmitz (5), Nils Malo, Luca Fitzner, Sebastian Ulm (2), Tobias Mehl, Jakob Baumann, Dirk Pöchmann (6/2), Paul Heer (1), Christoph Ulm (4), Tristan Voss.