Dilltal unterliegt im Spitzenspiel um die Tabellenführung

Zwei Wochen ist es her, dass der HSG Dilltal vor heimischen Publikum der Sensationscoup in der Bezirksoberliga über die starke HSG Wettenberg II gelang. Nach einem spielfreien Wochenende stand dann am vergangenen Samstag das nächste Spitzenspiel ins Haus.

Die drittplatzierte Mannschaft des Trainergespanns Peter Küster/Markus Groß wurde bei der zweitplatzierten HSG Lumdatal erwartet. Bereits vor dem Spiel stand fest, dass der Sieger vermutlich zwischenzeitlich die Tabellenführung behaupten wird. Außerdem stand fest, dass eher die HSG Dilltal in der Außenseiter-Rolle steckte, denn während die Mannschaft für viele doch eher überraschend so weit oben steht, wurde der Gastgeber aus Lumdatal bereits schon vor der Saison als einer der drei heißesten Titelaspiranten gehandelt.

Bei der HSG Dilltal fehlten gleich vier Stammspieler

Nichtsdestotrotz war die HSG Dilltal nach zuletzt vier Siegen in Folge voll motiviert, die zwei Punkte aus Lumdatal mitzunehmen, nicht zuletzt, da man das Hinspiel im vergangenen Oktober mit 33:27 für sich behaupten konnte. Lediglich die Personalsituation bereitete Bauchschmerzen, war diese mit nur 13 Spielern für die anstehende Mammutaufgabe doch äußerst dünn: Neben dem noch immer an seinem Comeback arbeitenden Paul Heer, mussten die Gäste mit dem verletzungsbedingten Ausfall von Patrick Müller und den krankheitsbedingten Ausfall von Jakob Baumann, das Fernbleiben von gleich drei Rückraum-Akteuren hinnehmen. Dazu fehlte mit Philipp Schmidt noch ein wichtiger Routinier für die Kreisläufer-Position und eine der wichtigsten Stützen in der Abwehr.

Ausgeglichene erste Halbzeit

Trotz der vier Ausfälle starteten die Gäste nicht schlecht in das Spiel: zwar musste man den ersten Treffer der Partie aus dem eigenen Netz holen, beim 1:2 wechselte allerdings erstmals die Führung zu Gunsten der Gäste. Die Anfangsphase war hart umkämpft, mal lief die HSG Lumdatal einen Tor Rückstand hinterher, mal war es die HSG Dilltal, aber bis zum 5:6 für die Mannschaft in den grünen Trikots konnte keiner der Kontrahenten eine höhere Führung herausspielen. Anschließend schädigte die HSG Dilltal sich jedoch mit einigen Zeitstrafen selber, In Überzahl war es den Gastgebern ein leichtes ihren 11-fachen Rückraum-Shooter Marcel Köhler in Szene zu setzen, sodass ein 4:0-Lauf zum 9:6 in der ersten deutlicheren Führung resultierte.

Zu großen Teilen war es vor allem Dilltaler Torhüter André Albach zu verdanken, dass es den Dilltaler Männern gelang sich über 10:9 und 11:11 zurück in die Partie zu kämpfen. Beim 11:12 kurz vor der Pause wechselte die Führung sogar nochmal zu Gunsten der Gastmannschaft. Die Hausherren drehten den Spielstand wiederum zum 13:12. Ein letzter Treffer von der 7-Meter-Markierung durch Kapitän Dirk Pöchmann bescherte schließlich den 13:13-Pausenstand.

Am Ende fehlen der HSG die personellen Alternativen

Nach dem Wiederanpfiff ging es zunächst umkämpft weiter. Über das 14:14 und das 16:15 war die HSG Dilltal weiterhin dran, doch in der Folge machte sich sicherlich auch bemerkbar, dass die erste Halbzeit doch sehr kräftezehrend war und die Wechselmöglichkeiten bei weitem nicht so komfortabel wie sonst. In der Abwehr war man nun häufig zu spät, im Angriff häuften sich Konzentrationsschwächen im Abschluss und technische Fehler. Auch waren die Zeitstrafen noch immer ein Problem: das Zeitstrafenverhältnis von 2:7 am Ende der Partie machte die Aufgabe sicherlich nicht leichter, jedoch spielte man im Dilltaler Angriff auch stellenweise nicht konsequent genug, um weitere Zeitstrafen für die Gastgeber zu generieren.

Die HSG Lumdatal nutzte die gegnerischen Schwächen aus und erspielte sich langsam aber sicher, über die Stationen 19:17 und 21:18 beim 23:18 einen komfortablen Vorsprung. Von diesem Rückschlag erholten sich die Gäste nicht mehr. Zwar hielt man so gut man konnte dagegen und gestaltete das Spiel beim 23:20 auch wieder offener, doch spätestens beim Stand von 29:23 in der 53. Minute lief den Dilltalern die Zeit davon. Am Ende gaben sich die Gäste dann ein Stück zu sehr auf, sodass der Endstand von 33:26 in Anbetracht der guten ersten Halbzeit doch etwas zu hoch ausfiel. Trotzdem gewinnt die HSG Lumdatal diese Partie klar und verdient und sichert sich, durch die Niederlage des TUS Vollnkirchen bei der MSG Florstadt/Gettenau im Parallelspiel dann tatsächlich den ersten Tabellenplatz. Sicherlich hätte auch die HSG Dilltal gerne dort gestanden.

Viel Zeit zum ärgern bleibt jedoch nicht, denn am kommenden Samstag gilt es für die noch immer drittplatzierte Mannschaft zuhause gegen die HSG Pohlheim II, zwei wichtige Punkte zu holen um in der Spitzengruppe der Tabelle weiterhin bestehen zu können, ist die Tabellensituation in der Bezirksoberliga Gießen momentan doch so unfassbar eng und spannend, dass einen eine einzige Niederlage von Platz drei auf Platz sieben befördern kann.

Für die HSG Dilltal spielten: André Albach, Sven Müller (beide Tor); Sascha Friederichs (8), Jan Philipp Schmitz (3), Alexander Müller, Nils Malo, Luca Fitzner (2), Sebastian Ulm, Tobias Mehl (2), Michael Djalek (1), Julian Albrecht (2), Dirk Pöchmann (4/3), Christoph Ulm (4).