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Donnerstag, 23. Juni 2022 09:14

Micha Wiener, HSG Spielertrainer

Feierbiest? In der Halle übernachten andere

Mit der HSG Dilltal spielt Micha Wiener nun in der Handball-Landesliga. Warum die letzte Aufstiegspartie auch wegen seiner Kinder etwas Besonderes für ihn war, verrät er hier.

Zehn Jahre Abstinenz sind lange genug gewesen. Nun sind die Handballer der HSG Dilltal wieder zurück in der Landesliga. "Dort wollen wir auch gerne länger bleiben", sagt Micha Wiener. Der Kreisläufer hat großen Anteil am Erfolg. Ab der nächsten Saison kommt noch mehr Verantwortung auf den 35-Jährigen zu, denn Wiener übernimmt die Handballer von der Dill als Spielertrainer. Wie der Familienvater die Saison samt den beiden Entscheidungsspielen gegen die TSG Oberursel (22:23, 29:24) miterlebt hat und wie er die neue Spielzeit plant, hat er im Interview verraten.

Micha, wie feiert ein dreifacher Familienvater einen Aufstieg?

Das Feiern habe ich tatsächlich anderen überlassen (lacht). Klar, ich habe auch ein paar Bierchen getrunken, aber gegen 23.15 Uhr war ich zu Hause. Damit habe ich freilich nicht zu den Letzten gehört. Ein Christian Ziehm hat zum Beispiel in der Halle übernachtet. Für mich war das Spiel aber auch deswegen etwas ganz Besonderes, weil erstmals alle drei Kinder von mir alle zusammen in der Halle waren.

Wie bewerten Sie die Partien gegen die TSG Oberursel?

Die Vorbereitung war nicht einfach, weil wir lediglich nur ein Video von unserem Gegner hatten. Da haben wir gesehen, dass wir auf einen körperlich robusten Gegner treffen, den wir aber schlagen können, wenn wir unsere Leistung abrufen. Im Hinspiel in Bad Homburg waren wir angesichts der Bedeutung der Begegnung ein Stück weit nervös. Dazu kam die große Halle, bei einem Fehlwurf der TSG musste unser Keeper hin und wieder immer erst den Ball hinter dem Tor holen. So kamen wir nicht zu unserem Tempospiel. Wir haben uns dann aber in die Partie reingebissen und am Ende unglücklich mit einem Tor verloren. Oberursel hat den Sieg groß gefeiert, das hat mich gewundert. Sie hatten ja noch nichts erreicht. Zumal wir wussten, dass wir diese knappe Niederlage zu Hause wieder geradebiegen können. Das hat dann auch trotz einer frühen Roten Karte gegen uns gut geklappt.

Ich denke, die Saison in der Bezirksoberliga auf Rang zwei abgeschlossen zu haben, war das Minimalziel. Dutenhofen/Münchholzausen III ist verdient Meister geworden. Sie waren einfach konstanter als wir. Wir haben es nicht immer geschafft, unsere beste Leistung abzurufen. Das hatten sie uns voraus.

Nun übernehmen Sie als Spielertrainer. Welche Pläne haben Sie mit der Mannschaft?

Die Jungs fahren nun erstmal auf Abschlussfahrt und haben drei Wochen Pause. Das ist gut so. Sie sollen Abstand vom Handball bekommen, damit die Lust möglichst schnell wieder zurückkommt. Denn dadurch, dass diese Saison sich so lange hingezogen hat, bleibt bis zum Start im September nicht so viel Zeit. Wir legen aber erstmal locker am 9. Juli mit einem Beachturnier in Langgöns los. Da steht dann der Teamgedanke im Vordergrund. Offiziell starten wir am Montag, den 18. Juli. Dann bleiben acht Wochen Zeit, um uns auf die Landesliga vorzubereiten. Es sind in dieser Spielzeit viele heimische Teams aus dieser Klasse abgestiegen, daher finde ich es umso wichtiger, dass wir und Dutenhofen/Münchholzhausen III nun neu dazugekommen sind.

Unser Ziel kann als Aufsteiger aber nur der Klassenerhalt lauten, zumal uns mit Christoph Ulm (Karriereende, Anm. d. Red.), René Funke (Pause, Anm. d. Red.) und Yannick Weiß (TV Hüttenberg III, Anm. d. Red.) drei Spieler verlassen. Wir sind in Gesprächen mit möglichen Neuzugängen. Vermelden kann ich die Personalie Luis Jung, der von der A-Jugend des TV Hüttenberg kommt. Unser Weg sollte sein, Talente aus dem Dillkreis für uns zu begeistern, damit sie hier den nächsten Schritt machen und sich entwickeln können. Am Beispiel von Jordi Schäffer, der vergangene Saison aus der Jugend der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen kam, haben wir gezeigt, dass die HSG Dilltal dafür eine gute Adresse ist.

ZUR PERSON

Micha Wiener lebt mit seiner Frau Sophia und den drei Kindern in Hüttenberg. Der Kreisläufer spielt seit zwei Jahren für die HSG Dilltal, aufgrund der Corona-Pandemie war diese Spielzeit allerdings seine erste Saison. Der 35-Jährige, der bereits die HSG Kleenheim-Langgöns II gecoacht hat, übernimmt ab der kommenden Runde die HSG Dilltal als Spielertrainer.

Das Interview führte Tim Straßheim (tis). www.mittelhessen.de


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